in Kooperation mit Theaterwissenschaftlern, Komponisten und Musikern
in Provins / Frankreich
Eine gotische Kirche in der mittelalterlichen Handelsstadt Provins fällt durch ihre eigenartige Proportion auf. Wir erfahren, dass bei der Errichtung die Finanzierung des Bauwerks verebbte und die Kirche nur etwa die Hälfte ihrer geplanten Länge erhielt. Auf dem Vorplatz führen Platanen die Kirchensäulen des Innenraums fort und ergänzen so auf fast unmerkliche Weise den fehlenden Gebäudeteil.
Unser Thema ist die Schwelle zwischen Innen- und Außenraum. Die Besucher unserer Aufführung wurden in langen Stuhlreihen entlang der vorhandenen und nicht vorhandenen Seitenwände des Kirchenschiffs platziert. Zwei Musikergruppen spielten die für den Ort verfasste Komposition: Die Musik des Innenraums wird von der Gruppe des Außenraums wie ein verfremdetes Echo wiedergegeben. Die „Gepflanzte“ zweite Kirchenhälfte wird somit akustisch erlebbar.