HANNOVER OHE-HÖFE
Hannover – Calenberger Neustadt
Wohnquartier „Ohe-Höfe“
Fassadenwettbewerb für die Planungen der
Ges. für Bauen und Wohnen Hannover mbH
und der Planungsges. Oheim bR
Februar 2017
1. Preis
Der prominente Bereich Gustav-Bratke-Allee mit dem Blick von der Benno-Ohnesorg-Brücke und aus der Humboldtstraße ruft regelrecht nach einer besonderen Betonung der neuen Fassade. Entsprechend den herausragenden Bauwerken in der näheren Umgebung, wie dem Capitol schlagen wir an dieser Stelle ebenfalls eine eigenständige, zeichenhafte Fassadengestaltung vor. Dies wird durch eine schuppenartige Auffaltung der Schauseite über die eigentliche Baugrenze hinaus und dem Herumführen der Fassade entlang des Ihme-Ufers erreicht. Die expressive Betonung der Ecke und der überhöhte Dachabschluss interpretiert die Höhenentwicklung der Bestandsbauten der Umgebung in einer klassischen zeitgemäßen Form neu.
Bodentiefe Öffnungen im Erdgeschoss mit einer nach innen gerückten Fensterebene nehmen das Motiv des Dachabschlusses auf und bilden die Zugänge zur Gastronomie, den Treppenaufgängen und dem Durchgang in den Hof. Durch diesen Rücksprung kann auf Vordächer verzichtet werden. Die Fensteröffnungen in den Obergeschossen bemessen sich in ihrer Fläche nach den Vorgaben des geforderten Passivhausstandards. Durch die vor- und zurückspringende Fensterebene (Erdgeschoss, Loggia, Obergeschosse) entwickelt sich ein lebendiges Fassadenspiel. Die Übereckverglasung betont zudem die Gebäudespitze zur Ihme und der Benno-Ohnesorg-Brücke.
Die Ziegel-Fassaden sind als zweischalige Konstruktion mit einem Schalenabstand von 25 cm und einer 24 cm starken Kerndämmung geplant. Der vorgeschlagene Ziegel von Wienerberger im Normalformat 240/115/71 Fabrikat Roßlau mit einer Diffusionswiderstandszahl von 50/100 bedeckt die gesamte Fassade in einem wilden Verband. Die Öffnungen im Erdgeschoss erhalten als oberen Abschluss eine Rollschicht. Die Fenster in den Geschossen darüber werden mit einem Fertigteilsturz und Winkelkonsolen ausgeführt. Zur Vermeidung von Rissen werden der Fertigteilsturz und das Brüstungsmauerwerk durch Anordnung vertikaler Dehnungsfugen getrennt. Die Attika wird wie die Öffnungen im Erdgeschoss mit einer stehenden Rollschicht als Fertigteil ausgeführt. Alle Fenster sind mit einer 3-fach Verglasung geplant.
Die vor der Fassade liegende Dachentwässerung findet Hofseitig statt und kann dort entsprechend den Anforderungen der Be- und Entwässerungskonzepte angeschlossen werden.