STANDORTENTWICKLUNG SÜDLICH HAROLDSTRASSE DÜSSELDORF

Nichtoffener städtebaulicher Wettbewerb
Auslober Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
mit Mettler Landschaftsarchitektur
Büro Stadtverkehr Planungsges., Hilden
Dez 2020

3. Preis

Leitidee:

Einleitung der Achse Innenstadt-Rhein in die Rheinuferpromenade durch ein Gebäudeensemble aus dem Hochpunkt der NRW-Bank und dem langgestreckten Ministerium entlang der Rheinkniebrücke.

Das lange Ministeriumsgebäude mit prominentem Brückenkopf-Hochpunkt ist Schallschutz für den neuen Haroldplatz.

Das Hochhaus der Bank im Nord-Osten des Grundstücks ist eine neue Landmarke im Übergang der Rheinpromenade zur Stadt.

Städtebau

Der langgestreckten Baukörper des Ministeriums stellt einen Schutzwall vor Lärm und Luftverschmutzung für den neuen Haroldplatz sicher. Der von 24 bis 40m Höhe angeschrägte Baukörper hat im Nordwesten seinen prominenten Hochpunkt  und schafft eine Überbrückung der Hochhäuser (MWIDE NRW, MKFFI NRW) zu den flacheren Ministeriumsbauten und dem Landtag auf der südlichen Seite der Rheinkniebrücke. Die zum Park hinzeigende Nord-Ostseite des Ministeriums bildet mit 5 Geschossen den niedrigsten Teil des Gebäudes und ermöglicht eine minimale Verschattung des Haroldplatzes sowie einen Bezug zu den 5-stöckigen Wohnhäusern der Kavalleriestraße.

Der im Nordosten geplante rautenförmige Turm für die NRW Bank fügt sich mit 120m im Hochhaushorizont Düsseldorfs ein und bildet durch seine Lage an der Graf-Adolf-Rhein Achse einen identitätsstiftenden Stadtbaustein. Freiräume auf dem Dach des Erdgeschosses der Bank werden durch eine Treppen- und Rampenanlage für die Öffentlichkeit frei zugänglich und die Durchwegung des Grundstückes ermöglicht. Die ehemalige Deichstraße wird als Weg zwischen Ministerium und Bank neu interpretiert und vernetzt gemeinsam mit dem Haroldplatz die Grünanlagen der Seen mit der Rheinuferpromenade.

Baukörper, Grundrissgestaltung, Erschließung

Die beiden komplementären Baukörper fügen sich durch Form und Höhenentwicklung in die Landschaft des Regierungsviertels ein. Das Ministerium spiegelt die Auf- und Abfahrten der Rheinkniebrücke wider während das Bank-Hochhaus einen Endpunkt der Hochbauten der Innenstadt vor der Rheinuferpromenade schafft. Die Raute des Bank-Hochhauses fördert durch seine Form und Ausrichtung die Luftströmungen entlang der Fassaden.

Das Zusammenspiel der beiden Baumassen schafft einen qualitätvollen Außenraum, welcher den Stadtraum als Regierungsquartier zusammenfasst.

Die Haupterschließungen der Bank und des Ministeriums erfolgen über den repräsentativen Haroldplatz, wo auch vor den jeweiligen Eingängen Vorfahrten geplant sind. Durch die Verlegung der verkehrlichen Erschließung an die Kavalleriestraße sind beide Haupteingänge vom PKW-Verkehr befreit, der Haroldplatz wird zum identitätsstiftenden Langsamverkehrraum für beide Instanzen.

Der 15m breite Grundriss des Ministeriums hat Raum für Flexibilität, von Großraum- zu Gruppen, – Einzel-, und Kombibüros. Durch die verschiedene Bespielung der Büroflächen des Ministeriums entstehen interessante Räume mit vielen verschiedenen Nutzungspotentialen.

Die öffentlich zugängliche Bibliothek sowie die Gastronomie des Landesbaus befinden sich im 2. Obergeschoss, welches von der Terrasse zwischen den beiden Gebäuden aus direkt erreichbar ist.

Flexibilität des städtebaulichen Konzeptes hinsichtlich der Kubatur, ihrer Ausrichtung und Anordnung, der Höhenentwicklung, der Erschließung und der Integration von Grünpotentialen an Gebäuden und Freiflächen.

Zur Unterbringung des Raumprogramms der NRW-Bank wurde ein hoher und schlanker Baukörper gewählt (Höhe 120m, Länge 60m). Eine Reduzierung der Höhe ist bei einer Anpassung der Länge möglich (Höhe 90 m, Länge 90m). Die „Kompassnadel“ (Raute) kann in der weiteren Bearbeitung auf die optimale Frischluftströmung gedreht und angepasst werden. Das Bankgebäude erhält in einzelnen Geschossen Terrassen zur Begrünung und als Aufenthaltsflächen. Die Fassaden werden in Teilen begrünt.

Der 5-geschossige Gebäudeteil des Ministeriums kann in der weiteren Ausarbeitung reduziert und der Innenhof räumlich mit dem neuen Haroldplatz verbunden werden. Die Baumassen würden auf den nördlichen Gebäudeteil verlagert (Hochpunkt dann 52 statt 40m). Die Garagenflächen im 1. und 2.OG des Ministeriums können in Büroflächen umgebaut werden. Die Erschließung der neuen Flächen erfolgt dann wahlweise vom Haroldplatz oder als autonome Einheit von der Kavalleriestraße.

Für den Bau des Ministeriums schlagen wir eine Holz- oder Holzhybridkonstruktion (Tragstruktur massiv, Hülle Holz) als einen Beitrag zur nachhaltigen und zukunftsweisenden Stadtentwicklung vor.